Die Wahl des richtigen Verpackungsmaterials für Getränke ist eine Herausforderung.

Flaschenmaterialien im Vergleich – Nachhaltigkeit, Gesundheit und Umweltwirkungen

Ein Überblick über unterschiedliche Flaschenmaterialien und Getränkeverpackungen

Unterschiedliche Flaschenmaterialien: Die Wahl des richtigen Verpackungsmaterials für Getränke ist eine Herausforderung, die weit über die reine Funktionalität hinausgeht. Umweltaspekte, gesundheitliche Auswirkungen, Transporteffizienz und Recyclingfähigkeit spielen eine zentrale Rolle. Dabei hat jedes Material seine Berechtigung und erfüllt spezifische Anforderungen – sei es für kohlensäurehaltige Getränke, heiße Abfüllungen oder Mehrwegsysteme. Eine perfekte Allroundlösung gibt es nicht. Vielmehr geht es darum, für den jeweiligen Einsatzzweck die nachhaltigste und sinnvollste Option zu wählen.

Auch die Europäische Union hat erkannt, dass die Zukunft der Verpackung nicht in fossilen Rohstoffen liegt. Im Rahmen des European Green Deal und der neuen Verpackungsverordnung (PPWR) verfolgt sie das Ziel, fossile Materialien zunehmend durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Biobasierte Kunststoffe wie PLA spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie das Potenzial haben, CO₂-Emissionen zu senken und die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Ein Ziel ist hier die Reduzierung von Abfall, der Schutz der Umwelt durch die Verwendung von recyclingfähigen, wiederverwendbaren und biobasierten bzw. nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen.

PET und rPET – Der Kunststoffklassiker mit Mikroplastik-Risiko?

PET (Polyethylenterephthalat) ist ein erdölbasierter Kunststoff, der seit Jahrzehnten als Standardmaterial für Getränkeflaschen gilt. Die Herstellung erfolgt aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas, wobei große Mengen Energie und Wasser benötigt werden. Recyceltes PET (rPET) wird aus gebrauchten Flaschen gewonnen und kann den ökologischen Fußabdruck deutlich senken – allerdings nur, wenn es tatsächlich im Kreislauf bleibt. In der Praxis wird PET häufig „downgecycelt“, etwa zu Textilfasern, wodurch es dem Flaschenkreislauf entzogen wird.

Ein wachsendes Problem stellt die Freisetzung von Mikroplastik dar. Studien zeigen, dass beim Trinken aus PET-Flaschen winzige Kunststoffpartikel in das Getränk übergehen können – teilweise bis zu 240.000 Partikel pro Liter. Diese Mikro- und Nanoplastikteilchen stehen im Verdacht, hormonelle Störungen, Entzündungen und andere gesundheitliche Probleme zu verursachen. Auch in der Umwelt zerfällt PET nur sehr langsam und trägt zur globalen Mikroplastikbelastung bei.

PET-Flaschen sind leicht, was den Transport effizient macht. Dennoch bleibt die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen und die potenzielle Gesundheitsgefährdung ein kritischer Punkt.

Glasflaschen – Tradition mit Gewicht

Glas wird aus natürlichen Rohstoffen wie Quarzsand, Soda und Kalkstein hergestellt. Die Produktion erfordert extrem hohe Temperaturen von bis zu 1600°C, was sie besonders energieintensiv macht. Glasflaschen gelten als geschmacksneutral und gesundheitlich unbedenklich, da sie keine Stoffe an das Getränk abgeben. In Mehrwegsystemen können sie sehr oft wiederverwendet werden, was ihre Ökobilanz verbessert.

Allerdings ist Glas schwer – eine 500ml-Flasche wiegt etwa 400 bis 500g. Das hohe Gewicht führt zu erhöhten Transportemissionen, insbesondere bei langen Lieferketten. Einweg-Glasflaschen schneiden in Umweltbilanzen besonders schlecht ab, da sie nach einmaligem Gebrauch eingeschmolzen werden müssen – ein energieintensiver Prozess.
Glas ist zwar vollständig recycelbar, aber die Sammel- und Sortierlogistik ist aufwendig. Zudem ist Glas bruchempfindlich, was zusätzliche Verpackung und Sicherheitsmaßnahmen erfordert.

Aluminiumdosen – Leicht, aber energiehungrig

Aluminium wird aus Bauxit gewonnen, einem Erz, dessen Verarbeitung mit hohem Energieaufwand verbunden ist. Die Herstellung von Primäraluminium gehört zu den energieintensivsten industriellen Prozessen weltweit. Recycling kann hier viel bewirken: Wiederverwertetes Aluminium benötigt weniger Energie als die Neuproduktion.

Aludosen sind leicht, stabil und gut stapelbar – ideal für den Transport. Sie bieten eine hervorragende Barriere gegen Licht und Sauerstoff, was die Haltbarkeit von Getränken verlängert. Dennoch ist die Umweltbilanz stark abhängig von der Recyclingquote, die je nach Land und Infrastruktur stark variiert. In Ländern mit gutem Sammelsystem kann Aluminium eine vergleichsweise nachhaltige Option sein – andernorts landet es oft auf Deponien.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Innenbeschichtung vieler Dosen, die Bisphenole enthalten kann – Stoffe, die hormonell wirksam sind und gesundheitlich bedenklich sein können. Diese Innenbeschichtung verhindert den Kontakt des Getränks mit dem Metall, schützt vor Korrosion und bewahrt den Geschmack. Mittlerweile gibt es jedoch auch unbedenklichere Beschichtungen.

Tetrapack – Der komplexe Verbundkarton

Tetrapacks bestehen aus einem Verbund von Papierfasern, Polyethylen und Aluminiumfolie. Diese Kombination macht sie leicht und effizient im Transport, da sie platzsparend gestapelt werden können. Die Herstellung der Papierkomponente ist vergleichsweise ressourcenschonend, doch die Kunststoff- und Aluminiumanteile erschweren das Recycling erheblich. Die speziellen prozentualen Materialanteile variieren auch nach Anwendung. Es können auch noch weitere Materialien eingesetzt werden, um die Barriereeigenschaften zu verbessern.

Die Trennung der Materialien ist technisch möglich, aber aufwendig und teuer. In vielen Ländern fehlt die Infrastruktur, um Tetrapacks effektiv zu recyceln. Oft werden sie thermisch verwertet oder landen im Restmüll. Auch die Herkunft der eingesetzten Kunststoffe ist meist fossil, was die Umweltbilanz belastet.

Tetrapacks gelten als praktisch, aber ihre tatsächliche Nachhaltigkeit hängt stark von der lokalen Entsorgungslogistik ab. Zudem ist die Transparenz über die Zusammensetzung für Verbraucher oft gering.

PLA und rPLA – Biokunststoff mit Zukunftspotenzial

PLA (Polylactid) ist ein Biokunststoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Zuckerrohr oder Zuckerhirse gewonnen wird. Die Herstellung benötigt deutlich weniger Energie als die Produktion fossiler Kunststoffe und verursacht keine dauerhaften Mikroplastikpartikel. rPLA stammt aus recyceltem PLA und kann in einem geschlossenen Kreislauf wiederverwertet werden.

PLA-Flaschen sind leicht, stabil und lebensmittelecht. Sie enthalten keine hormonaktiven Substanzen oder Schwermetalle wie Antimon, die bei PET-Flaschen problematisch sein können. Auch in der Umwelt verhalten sich PLA-Produkte deutlich besser – sie sind unter industriellen Bedingungen (vgl. DIN 13432) kompostierbar und biologisch abbaubar.

Fairerweise müssen auch die aktuellen Einschränkungen genannt werden: PLA ist bislang nicht für Heißabfüllungen geeignet und zeigt Schwächen bei der Kohlensäurebeständigkeit. Die Barriereeigenschaften gegenüber Gasen und Flüssigkeiten sind noch nicht auf dem Niveau von PET oder Aluminium. Allerdings wird intensiv an der Verbesserung dieser Eigenschaften geforscht – sowohl durch Materialmodifikation als auch durch neue Additive und Beschichtungstechnologien.

Die EU sieht in biobasierten Materialien wie beispielsweise PLA eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft. Im Rahmen ihrer Bioökonomiestrategie und des Green Deals fördert sie gezielt die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe, um die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu reduzieren.

PLA lässt sich auch sehr gut recyceln. Dazu erfahren Sie in diesem Video mehr.

Die NaKu PLA/rPLA Flasche – Nachhaltigkeit in der Praxis

Die PLA/rPLA-Flasche von NaKu besteht aus 100% pflanzlichem PLA und enthält bereits 20% recyceltes PLA. Die Flasche ist kompostierbar und verursacht kein dauerhaftes Mikroplastik. Dank ihres geringen Gewichts spart sie CO₂ beim Transport und ist gesundheitlich unbedenklich. Die NaKu-Flasche ist ein Beispiel dafür, wie innovative Materialien die Verpackungswelt nachhaltig verändern können – mit dem Ziel, Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten. Sie ist bereits für Großabnehmer der Getränkeindustrie/Getränkehersteller und Getränkeabfüller in entsprechenden Großmengen verfügbar, aber auch in Haushaltsmengen erhältlich.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Getränkeverpackungen und zur Nachhaltigkeit von Flaschenmaterialien

Warum gibt es nicht das eine perfekte Flaschenmaterial?

Jedes Material hat spezifische Vor- und Nachteile – sei es in Bezug auf Gewicht, Recyclingfähigkeit, Transportemissionen oder gesundheitliche Aspekte. Die ideale Lösung hängt vom jeweiligen Einsatzzweck ab, etwa ob ein Produkt heiß abgefüllt oder mit Kohlensäure versehen wird.

Was ist der Unterschied zwischen PET und rPET?

PET wird aus fossilen Rohstoffen hergestellt, während rPET aus recycelten PET-Flaschen stammt. rPET reduziert den Ressourcenverbrauch, wird aber oft nicht zu neuen Flaschen verarbeitet, sondern zu Textilfasern „downgecycelt“.

Wie gefährlich ist Mikroplastik aus PET-Flaschen?

Studien zeigen, dass beim Trinken aus PET-Flaschen Mikro- und Nanoplastikpartikel ins Getränk gelangen können. Diese stehen im Verdacht, gesundheitliche Probleme wie hormonelle Störungen oder Entzündungen zu verursachen.

Warum gelten Glasflaschen als umweltfreundlich?

Mehrweg-Glasflaschen können sehr oft wiederverwendet werden. Allerdings ist ihre Herstellung sehr energieintensiv und ihr hohes Gewicht verursacht hohe Transportemissionen.

Ist Aluminium eine nachhaltige Verpackungslösung?

Aluminium ist leicht und gut recycelbar – wenn es gesammelt wird. Die Herstellung aus Bauxit ist extrem energieintensiv, aber Recycling spart viel Energie. Die Innenbeschichtung kann jedoch gesundheitlich bedenkliche Stoffe enthalten.

Was sind die Probleme beim Recycling von Tetrapacks?

Tetrapacks bestehen aus Papier, Kunststoff und Aluminium. Diese Materialkombination erschwert das Recycling, da die Bestandteile aufwendig getrennt werden müssen. In vielen Ländern fehlt dafür die Infrastruktur.

Was ist PLA und wie wird es hergestellt?

PLA ist ein Biokunststoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr gewonnen wird. Die Herstellung benötigt weniger Energie als fossile Kunststoffe und verursacht kein dauerhaftes Mikroplastik.

Welche Nachteile hat PLA aktuell noch?

PLA ist derzeit nicht für Heißabfüllungen geeignet und zeigt Schwächen bei der Kohlensäurebeständigkeit. Die Barriereeigenschaften sind noch nicht auf dem Niveau von PET oder Aluminium, aber es wird intensiv daran geforscht.

Was macht die NaKu PLA/rPLA Flasche besonders nachhaltig?

Die NaKu-Flasche besteht aus 100% pflanzlichem PLA und enthält bereits 20% recyceltes Material. Sie ist kompostierbar, mikroplastikfrei und besonders leicht – ideal für umweltfreundlichen Transport und gesunde Nutzung.

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