
Erfolg im Einklang mit der Natur: Der Fahrplan zur nachhaltigen Gärtnerei
Die grüne Wende: So werden Gärtnereien und Gartenbaubetriebe nachhaltig
Die Ansprüche der Konsumenten an Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung wachsen stetig. Auch in der grünen Branche wird Nachhaltigkeit zunehmend zum Wettbewerbsfaktor und zur unternehmerischen Pflicht. Gärtnereien und Gartenbaubetriebe, die eine zukunftssichere und umweltbewusste Arbeitsweise anstreben, können in verschiedenen Bereichen aktiv werden.
Hier sind fünf zentrale Handlungsfelder, die Gärtnereien dabei helfen, ihren Betrieb zukunftsfähig und nachhaltig aufzustellen.
Bodenschutz und Torfreduktion
Der Schutz wertvoller Ökosysteme beginnt beim Substrat. Moore, aus denen Torf gewonnen wird, sind essenzielle CO2-Speicher. Ihr Abbau setzt große Mengen an gebundenem Kohlenstoff frei und zerstört einzigartige Lebensräume.
Maßnahmen:
- Torffreie Substrate: Die konsequente Umstellung auf torffreie Erden und Substrate, die auf Holzfasern, Kompost oder Rinde basieren, ist unerlässlich.
- Kreislaufwirtschaft: Eigenen Kompost aus Grünabfällen herstellen. Dies reduziert nicht nur den Bedarf an zugekauften Substraten und Düngemitteln, sondern schafft auch einen nährstoffreichen, gesunden Bodenverbesserer.
Intelligentes Wassermanagement
Wasser ist eine knappe und wertvolle Ressource. Vor allem im Gewächshausbetrieb und bei der Bewässerung großer Freilandflächen können Gärtnereien durch effizientes Management viel sparen.
Maßnahmen:
- Regenwassersammlung: Das Sammeln von Regenwasser in großen Zisternen zur Bewässerung ist die einfachste und ökologisch sinnvollste Methode.
- Kreislaufsysteme: Der Einsatz von Bewässerungstischen, die überschüssiges Gießwasser auffangen und nach Aufbereitung wiederverwenden, senkt den Wasserverbrauch drastisch.
- Pflanzenwahl: Die Bevorzugung von klimaresistenten, standortgerechten und heimischen Pflanzen reduziert den Pflege- und Wasserbedarf im Verkauf und bei den Kunden.
Biologischer Pflanzenschutz und Biodiversität
Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel ist ein Kernstück nachhaltiger Gärtnerei. Stattdessen wird auf die Kraft der Natur gesetzt, um Schädlinge in Schach zu halten.
Maßnahmen:
- Nützlingseinsatz: Die gezielte Ausbringung von Nützlingen (wie Marienkäferlarven, Florfliegen oder Nematoden) zur biologischen Schädlingsbekämpfung im Gewächshaus und Freiland ist hochwirksam und umweltfreundlich.
- Natürliche Mittel: Anwendung von Pflanzenjauchen, Tees oder natürlichen Ölen, um die Pflanzen zu stärken und vor Befall zu schützen.
- Artenvielfalt fördern: Das Anbieten insektenfreundlicher Pflanzen und die Schaffung von Nist- und Überwinterungshilfen (z.B. Insektenhotels oder Laubhaufen) auf dem Betriebsgelände fördert die lokale Biodiversität.
Verpackung und Abfallvermeidung (Precycling)
Im Verkaufsbereich spielt die Wahl der Verpackung eine entscheidende Rolle für den ökologischen Fußabdruck. Das Ziel sollte Precycling sein, also die Vermeidung von Müll, bevor er überhaupt entsteht. Dort, wo Verpackungen oder Kennzeichnungsmaterialien unvermeidlich sind, bieten innovative Lösungen eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Plastik. Dazu gehören Materialien auf Basis von Biokunststoffen, die auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und am Ende ihrer Lebensdauer kompostierbar sind.
So können Gärtnereien auf kompostierbare Tragetaschen zurückgreifen, die Feuchtigkeit abweisen und gleichzeitig dazu beitragen, dass verpacktes Obst oder Gemüse länger frisch bleibt. Für Floristen und im Verkauf sind spezielle Verpackungsfolien aus Biokunststoff verfügbar, die sich ideal zum umweltfreundlichen Einwickeln von Blumensträußen eignen. Diese Folien können in vielen Fällen herkömmliches Verpackungspapier ersetzen. Biokunststoffe basieren auf schnell nachwachsenden Rohstoffen und erfordern in der Herstellung deutlich weniger Energie und Wasser als Papier, das aus langsam wachsenden Bäumen gewonnen wird. Auch für die interne Logistik, etwa als Einlegesäcke für Biokisten, Verpackungsfolien (z.B. als Mulchfolien oder zur Abdeckung) und zur Absperrung im Betrieb oder auf Feldern (als biologisch abbaubares Absperr- oder Markierungsband), ist der Einsatz solcher Materialien eine nachhaltige Wahl. Dies ist besonders relevant, da dadurch selbst bei unbeabsichtigtem Verbleib in der Natur kein dauerhaftes Mikroplastik entsteht.
Für die Pflanzenanzucht und -kennzeichnung bietet sich die Verwendung von kompostierbaren Pflanzsäcken an, die direkt in die Erde gesetzt werden können, wodurch das Austopfen entfällt und Wurzelschäden vermieden werden. Auch für die Forstwirtschaft gibt es nachhaltige Produkte, wie Wuchsschutzhüllen oder Baumschutzhüllen aus Biokunststoff, die Bäume vor Wildverbiss schützen und sich nach der Standzeit im Wald biologisch abbauen, ohne dauerhaftes Mikroplastik zu hinterlassen. Zur Preisauszeichnung und Pflanzenkennzeichnung dienen robuste, wetterbeständige Pflanzenstecker und Schlaufenetiketten aus Biokunststoff, die kompostierbar sind und verhindern, dass sich dauerhaftes Mikroplastik im Boden ansammelt.
Hier finden Sie eine Auswahl an kompostierbaren Verpackungen und Kennzeichnungsmitteln aus Biokunststoff, die speziell für Gärtnereien entwickelt wurden.
Energieeffizienz und Logistik
Gerade Gewächshäuser sind oft energieintensiv. Die Senkung des Energiebedarfs reduziert nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch Betriebskosten.
Maßnahmen:
- Heizung: Nutzung moderner Heizsysteme wie Geothermie, Biomasse oder der Anschluss an Fernwärmenetze, um Gas und Öl zu ersetzen.
- Beleuchtung: Umstellung auf energieeffiziente LED-Beleuchtungssysteme in Gewächshäusern und Verkaufsräumen.
- Lokale Beschaffung: Wo möglich, auf regionale Zukaufsware und kurze Transportwege setzen. Für die eigene Logistik bieten sich Elektrofahrzeuge oder Lastenräder an.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Nachhaltigkeit in Gärtnereien und Gartenbaubetrieben
Warum ist die Reduktion von Torf so wichtig für Gärtnereien?
Der Abbau von Torf zerstört Moore, welche wichtige CO2-Speicher und einzigartige Ökosysteme sind. Torffreie Substrate auf Basis von Holzfaser oder Kompost tragen maßgeblich zum Klimaschutz und Bodenschutz bei.
Welche Vorteile bieten Biokunststoffe gegenüber Papier als Verpackung?
Biokunststoffe (auf Basis nachwachsender Rohstoffe) benötigen in der Herstellung deutlich weniger Energie und Wasser als Papier. Sie sind zudem feuchtigkeitsbeständig und basieren auf schnell nachwachsenden Rohstoffen, im Gegensatz zu langsam wachsenden Bäumen.
Wie können Gärtnereien ihren Wasserverbrauch effizient senken?
Durch Maßnahmen wie die Sammlung und Wiederverwendung von Regenwasser, den Einsatz geschlossener Bewässerungssysteme (Kreislaufsysteme) sowie die Bevorzugung von klimaresistenten Pflanzen.
Was versteht man unter „Precycling“ im Kontext der Gärtnerei?
Precycling bedeutet, Abfall von vornherein zu vermeiden. Dies beinhaltet die Wahl von Materialien, die nachhaltiger sind, oder die Nutzung von Mehrwegsystemen, bevor Einwegverpackungen überhaupt zum Abfall werden.
Sind kompostierbare Pflanzsäcke wirklich umweltfreundlicher?
Ja, denn sie basieren auf nachwachsenden Rohstoffen, können mitsamt der Pflanze in die Erde gesetzt werden und bauen sich dort biologisch ab. Dadurch entfällt das Austopfen und es wird kein dauerhaftes Mikroplastik freigesetzt.
Welche Rolle spielen Nützlinge im nachhaltigen Pflanzenschutz?
Nützlinge ersetzen chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Ihr gezielter Einsatz bekämpft Schädlinge auf biologische Weise, erhält das ökologische Gleichgewicht und schont Umwelt und Mitarbeiter.
Warum sollten wir Absperr- oder Markierungsbänder aus Biokunststoff verwenden?
Im Gegensatz zu herkömmlichem Kunststoff bauen sich diese Bänder biologisch ab, falls sie in der Natur (auf Feldern oder im Forst) zurückbleiben oder vergessen werden. Dies verhindert den Eintrag von schädlichem dauerhaftenMikroplastik in den Boden.
Welche Alternativen gibt es zu herkömmlichen Etiketten und Pflanzensteckern aus Kunststoff?
Pflanzenstecker und Schlaufenetiketten aus Biokunststoff sind eine robuste, wetterfeste und kompostierbare Alternative. Sie verhindern, dass dauerhaftes Mikroplastik zur Kennzeichnung von Pflanzen verwendet wird.
Wie können Gärtnereien ihre Energiebilanz verbessern?
Durch die Umstellung auf moderne, erneuerbare Heizsysteme (z.B. Biomasse, Geothermie) anstelle von Öl/Gas sowie durch den Einsatz energieeffizienter LED-Beleuchtung in Gewächshäusern und Verkaufsräumen.
Welche Vorteile bringen Einlegesäcke aus Biokunststoff für Biokisten?
Sie halten geerntetes Obst und Gemüse nachweislich länger frisch, schützen die Ware beim Transport und sind am Ende ihrer Nutzung biologisch abbaubar – eine nachhaltige Alternative zu beschichteten Papier- oder Plastikfolien.
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